Mit der Bezeichnung „San“ betitelt man eine Reihe ethnischer Gruppen im Süden Afrikas. Huette
Dieses Volk gilt als Wurzel unseres genetischen Stammbaums und verkörpert noch heute
das Leben der Menschheit vor ca. 20.000 Jahren.

 

Viele Buschmänner, die sich selbst aus der Natur versorgten und nur gelegentlich mit ihren Nachbarn tauschten, vermochten sich nicht auf moderne Wirtschaftsmethoden umzustellen. Im Laufe der Jahrhunderte verloren sie ihre Lebensgrundlage; ihr Stolz und ihre Identität wurden ihnen geraubt.

TB, AIDS, Alkoholismus und Arbeitslosigkeit sind die Geißeln der heutigen Buschmänner. Durch die fehlende Möglichkeit zu jagen und das trockene Land um sie herum, leiden sie unter Hunger. Leider wird die Öffentlichkeit nur langsam auf das Schicksal der San aufmerksam und die San und ihre traditionelle Lebensweise sind ihrem Schicksal ausgeliefert.

 

 

 

Leben der San

Heute leben im südlichen Afrika noch ca. 100.000 San, davon rund 38.000 in Namibia. Davon arbeitet ein Großteil auf Farmen und nur noch wenige leben auf traditionelle Art und Weise.

Für die San gelten andere gesellschaftliche Regelungen, als für uns. Sie organisieren sich ohne ein übergeordnetes politisches Führungssystem und ein Verstoß gegen einen moralischen Grundsatz wird bei ihnen schlimmstenfalls mit einem Ausschluss aus der Gemeinschaft geahndet.

Die San leben in mobilen Kleingruppen, die sich durch Verwandschaftsverhältnisse und auch persönliche Vorlieben der San bilden. Innerhalb der Gruppe wird gemeinsam über Belange wie Jagd oder Ortswechsel entschieden. Spezielle Berufsgruppen der San sind nicht bekannt, jedoch teilen sie ihre Arbeit nach Geschlechtern auf. Somit wird die Großwild-Jagd ausnahmslos von Männern durchgeführt.

 

 

 

Die Jagd

Für die San ist die Jagd Hauptnahrungsquelle und ein regelmäßiges Ritual. Im Laufe eines Jahres legen die San bis zu 4000 km auf Jagdzügen zurück. In dieser Zeit essen sie nur wenig und ernähren sich von zuvor mit Wasser gefüllten Straußeneiern und Hoodia-Stücken.

Als Werkzeuge benutzen sie Wurfspeere und Pfeil und Bogen, oft erlegen die San schnelle Huftiere noch per Ausdauerjagd. Dabei verwenden die Jäger keine Waffen sondern jagen die Tiere indem sie so lange hinter ihnen herlaufen, bis diese entkräftet zusammenbrechen.

Ein großer Teil der Ernährung verdanken die San auch ihren Frauen, denn diese sorgen durch das Sammeln von Nüssen, Wurzeln und Beeren für NahrungDie Jagdbeute wird innerhalb der Gemeinschaft geteilt und Handel findet nicht statt. Untereinander und auch außerhalb der eigenen Gruppe werden Güter wie Speere, Leder oder Straußeneier als Geschenke verteilt.

 

 

Familie und Kinder

Wenn die San Kinder bekommen, findet dies in der Regel außerhalb der Hüttensiedlung statt. Das Neugeborene wird so auch erst nach der Rückkehr in die Siedlung in die Gemeinschaft aufgenommen. Geburtenabstände von vier Jahren sind bei den San natürlich, da die Frauen 3 bis 4 Jahre stillen und dabei eine knappe Ernährung einhalten, sodass vorher keine neue Empfängnis möglich ist.

Ein Mädchen wird ab dem Einsetzen der Menstruation als erwachsen und damit als heiratsfähige Frau betrachtet, was bei den San einem durchschnittlichen Alter von 16,5 Jahren entspricht.

 

 

 

Medizin und Religion

Die San sind ein sehr naturverbundenes Volk und kennen die Pflanzen und ihr Umgebung sehr gut, daher kommen häufig pflanzliche Heilmittel zum Einsatz.

Ihre Religion ist animistisch, sie befragen Orakel und glauben an krankmachende Geister und Heilung durch Trancetänze. San mit spirituellen Fähigkeiten werden als Geistheiler eingesetzt.

 

 

Klick-Sprache

Die Klick- und Schnalzlaute der Khoisansprachen (Buschmänner und Hottentotten) wurden zum Teil in die Bantu-Sprachen Xhosa und Zulu aufgenommen. Wohl keine Kultur ist so gut im Geschichtenerzählen wie die der Buschmänner. In Mimik wie in Gestik können die Buschmänner dabei hervorragend Tiere imitieren.